Jedes System will das Chaos dadurch bewältigen, dass es eine überschaubare Anzahl von einzelnen Elementen verbindet – so auch im modernen Design. Unter dem Titel “System Design: Über 100 Jahre Chaos im Alltag” zeigt das Museum für Angewandte Kunst Köln bis zum 7. Juni 2015 eine Ausstellung, die das Spannungsfeld zwischen Einzelobjekt und Gesamtlösung aus den vergangen 100 Jahren beleuchtet. Zu sehen sind über 150 Exponate von mehr als 80 internationalen Entwerfern, darunter Otl Aicher, Peter Behrens, Marcel Breuer, Ray + Charles Eames, Egon Eiermann, Fritz Haller, Josef Hoffmann, Ferdinand Kramer, Le Corbusier, Frei Otto, Verner Panton, Dieter Rams, Mart Stam, Oswald Mathias Ungers und Wilhelm Wagenfeld.
Die Ausstellungsstücke zeigen die Faszination von seriell gefertigtem Alltagsdesign wie der Cola-Flasche (Entwurf von Alexander Samuelson von 1904), den Sitzmöbeln der Firma Thonet oder dem Möbeldesign der Firma USM-Halle (1963). Aber auch der Lego-Stein als serielles Baukastensystem oder das ESU-Regal von Ray und Charles Eames dürfen ebensowenig fehlen wie die Farbkonzepte z. B. für die Olympischen Spiele in München (1972). (tw, 29.1.15)