Wenn Berlin etwas kann, dann sind es Provisorien – und die können hartnäckig sein. Auch das Tempelhofer Feld, das Gelände des 2008 stillgelegten Flughafens, wurde 2010 begeistert in Besitz und Nutzung genommen. Bereits in den 1920er Jahren hatte sich aus dem Exerzier- und Flugübungsgelände der legendäre Berliner Flughafen entwickelt. Nach Plänen von Ernst Sagebiel wurde hierfür bis 1941 das damals größte zusammenhängende Gebäude der Welt errichtet.
International bekannt wurde Tempelhof, als hier 1948/49 die “Rosinenbomber” während der Berlin-Blockade landeten. Seit 2011 wirbt die Bürgerinitiative “100% Tempelhofer Feld” dafür, das Areal für die Berliner vollständig als Freifläche zu erhalten. Diskutiert werden verschiedene Planungen, die teils eine vollständige Durchgestaltung, teils nur eine Randbebauung vorsehen. Durch eine Unterschriftensammlung konnte ein Volksentscheid erwirkt werden, der am 25. Mai 2014 gemeinsam mit der Europawahl stattfand. Nach dem amtlichen vorläufigen Ergebnis lauteten – bei einer Wahlbeteiligung von 46,1% – nun 64,3%, im Abgeordnetenhaus 40,8% der Stimmen auf “Ja”. Damit wurde durch 29,6 % das nötige Viertel aller Stimmberechtigten erreicht: Das Tempelhofer Feld bleibt frei. (25.5.14)