In der frühen Sowjetunion wurde das Schachspiel gefördert, da man in ihm eine utopische Idee zur allseitigen Vervollkommnung eines neuen Menschen sah. In nur wenigen Jahren entwickelte sich das königliche Brettspiel zum Massensport. Seine Anziehungskraft hat in der gesamten Zeit der Sowjetunion nie nachgelassen, auch wenn das Spiel bald zum Instrument des politischen Kampfes geworden war: Internationale Erfolge sollten die Überlegenheit des sowjetischen Systems demonstrieren.

Hervorragende Leistungen der georgischen Schachspielerin Nona Gaprindaschwili nahm man 1973 zum Anlass, einen ihr gewidmeten Schachpalast in der Hauptstadt Tbilisi zu errichten. Es entstand ein leichter transparenter dreigeschossiger Beton-/Glasbaumit umlaufender Terrasse, der sich stimmig in den umliegenden Park einfügte. Im Inneren gruppieren sich die Funktionsräume um einen theaterähnlichen Zuschauerraum mit einer Bühne, der für 540 Besucher ausgelegt war. Großformatige Holz- und Steinschnitzereien sowie Holzinkrustationen schmücken das Innere des Gebäudes. Die Ausstellung “8×8. The Future that Never Happened” findet im Schachpalast selbst statt und beinhaltet neben einem reichen Archivmaterial zur Baugeschichte auch Werke internationaler zeitgenössischer Künstler, die sich mit dem Thema auseinandersetzen. Die Ausstellung läuft noch bis zum 30. Juli 2016. Eine Publikation sowie eine erweiterte Version der Ausstellung in Berlin sind in Planung. (kb, 26.7.16)

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