Schon die Bildauswahl für diesen Beitrag ist heikel: Bleibt man zu zurückhaltend, zeigt das Foto nur Gras und ein paar Stufen. Wird man stimmungsvoller, rutscht das Ganze rasch in eine unerwünscht völkische Richtung. Denn die hier thematisierten Thingstätten entstanden zu nationalsozialistischer Zeit, zwischen 1933 und 1936, als Freilichtbühnen und Versammlungsstätten. Von den 400 geplanten Propagandazeugnissen wurden rund 60 umgesetzt.

Viele dieser Thingstätten sind bis heute zu finden in Deutschland, Polen und Russland. 23 von ihnen vereint eine neue Buchpublikation im Kerber-Verlag, in der sich internationale Künstler und Wissenschaftler sensibel und vielschichtig mit diesem ebenso wichtigen wie schwierigen Erbe auseinandersetzen. Erste Teile dieses umfassenden Projekts können auch schon online eingesehen werden – weiteres soll folgen. (kb, 21.6.20)

Bosse, Katharina (Hg.), Thingstätten. Von der Bedeutung der Vergangenheit für die Gegenwart, Kerber-Verlag, 2020, 256 Seiten, 164 Farb- und Schwarz-Weiß-Abbildungen, 24 x 30 cm, ISBN 978-3-7356-0693-8.

Heidelberg, Thingstätte (Bild: Dage – Looking for Europe, CC BY 2.0, via flickr.com)

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