Aktuell plädiert die Fachpresse (zu Recht) für mehr Bildung in Architektur- und Städtebau. Einen wichtigen Beitrag dazu leisten Kinder- und Jugendführer, zu denen jüngst in Ulm ein neues Exemplar hinzugekommen ist: eine Publikation zum Stadthaus. Errichtet von 1988 bis 1993 nach Plänen des Stararchitekten Richard Meier, steht das selbstbewusste Bauwerk seit 2019 unter Denkmalschutz. Doch schon während der Planungsphase schieden sich daran die Geister. Wie es dazu kam und was daraus wurde, erzählt nun das Buch „Von Schwimmbadleitern und fliegenden Teppichen“. Es nähert sich dem Gebäude spielerisch und unkompliziert – und porträtiert es liebevoll als komplexen Organismus.

Die Texte von Andrea Kreuzpointner und die Illustrationen von Maike Tiedemann unterstreichen, warum das Stadthaus trotz oder gerade wegen seiner prominenten Nachbarschaft auf dem Platz neben dem Münster bestehen kann. Warum die Ulmer:innen es eigentlich erst gar nicht haben wollten und warum Richard Meier eine besondere Beziehung zu Deutschland hat. Im Anhang wartet auf die Leser:innen noch ein Glossar – von „Bürgerentscheid“ bis „Jungsteinzeit“. Transparente Seiten und herausnehmbare Karten beleuchten die einzelnen Aspekte des Bauwerks der neueren Architekturgeschichte. Damit ist es eben nicht „nur“ ein Kinderbuch zum Stadthaus Ulm, sondern vielmehr eine Steilvorlage für baukulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen. (pl, 9.4.21)

Kreuzpointner, Andrea, Von Schwimmbadleitern und fliegenden Teppichen. Das Stadthaus Ulm für Kinder und Jugendliche, hg. vom Stadthaus Ulm, Ulm 2021, ISBN 978 3 934727 48 9.

Ulm, Stadthaus, Kinder- und Jugendführer (Bild: Buchcover)

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