Maike Kohl-Richter, die Witwe des langjährigen Bundeskanzlers Helmut Kohl, hat vergeblich versucht, dessen Wohnhaus in Oggersheim unter Denkmalschutz stellen zu lassen. Das berichtet der „Tagesspiegel“. Die rheinland-pfälzische Landesdenkmalbehörde habe den Antrag zurückgewiesen, heißt es. Neben dem Bungalow in der Marbacher Straße habe Kohl-Richter auch die danebenliegende Sonderwache schützen lassen wollen. Die sollte vor zwei Jahren abgerissen werden, was sich wegen des Prüfverfahrens auf Denkmalschutz bis heute verzögert hat. „Mit einem vergleichenden Blick auf die erhaltenen privaten Wohnhäuser anderer Altkanzler und Bundespräsidenten“ sei die Denkmalbehörde zu dem Ergebnis gekommen, dass weder Haus noch Polizeiwache Denkmalwert zukomme, heißt es als Begründung für das Nein – unter anderem aufgrund der “schlichten architektonischen Gestaltung“ und erfolgter Umbauten.

Das Bundeskanzleramt blieb bis zuletzt ins Schicksal der 1971 bezogenen Liegenschaft eingebunden, in der Helmut Kohl unter anderem Michail Gorbatschow, Margaret Thatcher und George Bush empfangen hat. Auf dem Gelände der Sonderwache trete die Regierung „wie ein Eigentümer auf“, heißt es in einem internen E-Mail-Verkehr. Grund sei der Wechsel der Zuständigkeit für Personen- und Objektschutz, als der frühere Ministerpräsident 1982 zum Kanzler gewählt wurde. Nach dem Tod Kohls 2017 leite sich daraus eine Rückbauverpflichtung für die Wache ab, die nach der Kanzlerwahl gebaut wurde. (db, 15.6.20)

Ludwigshafen, Haus Kohl (Bild: Echtner CC BY 3.0)

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