Seit fünf Jahren steht das Gebäude der „Zentralen Tierlaboratorien der Freien Universität Berlin“, bekannt als Mäusebunker, leer. Nach der üblichen Abrissdebatte wurde der Bau, der heute der Charité gehört, 2023 in die Berliner Denkmalliste eingetragen. Das Forschungslaboratorium, das zwischen 1971 und 1981 nach den Entwürfen von Gerd Hänska und Magdalena Hänska errichtet wurde, harrt derzeit mit stoischer Ruhe und von Bauzäunen umgeben den bislang ausbleibenden Entscheidungen über seine Sanierung und zukünftige Nutzung. In diese Starre wirft der Verein Urbane Praxis e.V. nun Aktion und Leben ein: vom 12. bis 22. September findet rund um den Mäusebunker das „Festival für Urbanes Wohlergehen“ statt. Die Bauzäune werden geöffnet, Tuchfühlung mit dem Gebäude darf stattfinden.

Das Festival startet offiziell am 12. September 2024 mit einer Pressekonferenz am Mäusebunker. Bis 22. September 2024 findet dann täglich ein künstlerisches und kulturelles Programm statt, das verschiedene Angebote aus der Nachbarschaft sowie von urbanen Praktiker*innen, Künstler*innen, Stadtmacher*innen und Kulturschaffenden aus ganz Berlin umfasst. Das Grundstück wird tagsüber offen sein für die Stadtgesellschaft. Ausgehend von der historischen Nutzung des Bauwerks thematisiert das Festival Fragen des sozialen, physischen, psychischen und umweltbedingten Wohlergehens. Beinahe paradox steht die Frage im Raum, wie gerade der Mäusebunker mit seiner historischen Nutzung und seiner ikonischen brutalistischen Ästhetik als Ort für urbanes Wohlergehen neu gedacht werden kann. Das Programm ist kostenfrei und reicht vom gemeinsamen Kochen mit lokalen Pflanzen, Erkundungstouren zur Geschichte des Ortes, über Community-Joggen und anderen Bewegungsangeboten über zahlreiche Workshops rund um das Thema Gesundheit bis hin zu Performances, Musik, Live-Ateliers und natürlich der Möglichkeit zum Gespräch. (pk, 11.9.24)

Berlin-Zehlendorf, Zentrale Tierlaboratorien der Freien Universität Berlin, Gerd Hänska und Magdalena Hänska, 1971-1981 (Bild: Gunnar Klack, CC BY-SA 4.0, 2019)

Berlin-Zehlendorf, Zentrale Tierlaboratorien der Freien Universität Berlin, Gerd Hänska und Magdalena Hänska, 1971-1981 (Bild: Gunnar Klack, CC BY-SA 4.0, 2019)

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