Seit 14. Januar zeigt die Architektenkammer Sachsen im Dresdener Haus der Architekten die Ausstellung „Die verlorene Moderne“. Zu sehen sind Fotografien des Leipziger Fotografen Gunter Binsack, der vom Verfall bedrohte Industriebauten der 1920er und 1930er Jahre in der tschechisch-sächsischen Grenzregion aufgespürt und fotografisch festgehalten hat. Die Fotos dokumentieren Gebäude in verschiedenen Stadien des Niedergangs: bei manchen Objekten sieht man einen liebevollen Notfallschutz durch ihre Eigentümer, einige Dächer wurden saniert, manche Bauten sind sogar neuen Nutzungen zugeführt worden. Andere Gebäude wiederum stehen seit langer Zeit leer und werden Stück für Stück von der Natur erobert. Wieder andere sind durch unsensible Umbaumaßnahmen entstellt. Die Ausstellung ist bis 25. Februar zu sehen.

Gunter Binsack fotografierte die Bauwerke im Jahr 2022 im Rahmen des Projekts TOPOMOMO. 30 Gebäude wurden bereits in der Publikation „Experimentierland der Moderne“ porträtiert, die das Haus Schminke 2024 herausgegeben hat und die dort sowie online erhältlich ist. Das Projekt gehört zur Forschungsarbeit, die das Netzwerk TOPOMOMO im Jahr 2021 wieder aufnahm. Von 2012 bis 2014 untersuchte TOPOMOMO bereits die sächsisch-tschechische Grenzregion zwischen Bautzen, Weißwasser und Liberec mit Blick auf die touristischen Möglichkeiten der Architekturmoderne. 2021 hat sich TOPOMOMO vorgenommen, die Probleme und Potenziale der Gebäude entlang der gesamten sächsisch-tschechischen Grenze genauer zu analysieren. (pk, 18.1.25)

Sachsen, Berthelsdorf, Mechanische Weberei Dressler und Marx, Architekt: unbekannt, 1900 / 1927 (Foto: Gunter Binsack, 2022)

Sachsen, Berthelsdorf, Mechanische Weberei Dressler und Marx, Architekt: unbekannt, 1900 / 1927 (Foto: Gunter Binsack, 2022)

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