Zugegeben, das Bahnviadukt Chemnitz ist mit Baujahr 1906 nicht gerade ein Paradebeispiel für die Nachkriegsmoderne. Doch ist es als ehedem zukunftsweisendes Technikbauwerk von so großer Bedeutung, dass uns die Meldung des drohenden Abrisses auch an dieser Stelle angebracht scheint. Die Bahn AG und das Eisenbahnamt haben nun beim Freistaat Sachsen Pläne für den Abbruch sämtlicher Eisenbahnüberführungen entlang des sogenannten Chemnitzer Bahnbogens vorgestellt – dazu gehört auch das Viadukt an der Annaberger Straße. Es soll durch einen Neubau des Darmstädter Ingenieurbüros Krebs + Kiefer ersetzt werden.
Das Vorhaben war seit Längerem bekannt und umstritten, doch nun konkretisieren sich die Abrisspläne. Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens bei der Landesdirektion Sachsen können Behörden, Verbände und Bürger noch bis zum 26. Februar 2016 Widerspruch gegen die Pläne einreichen. Hierbei ist es besonders wichtig, bei der Einwendung den geltend gemachten Belang und das Maß seiner Beeinträchtigung deutlich hervorzuheben, teilt die Landesdirektion mit. Unter www.stadtforum-chemnitz.de wird zum Erhalt des Viadukts aufgerufen, das einst Symbol für das moderne Chemnitz war und etliche Postkarten zierte. (db, 28.1.16)