Ein beliebter Ort für Lost-Place-Touristen ist die Villa des ehemaligen Thyssen-Vorstandsvorsitzenden Hans-Günther Sohl (1907-1989) in Düsseldorf-Ludenberg. Seit dem Tod seiner Witwe Baroness Anneliese von Wrede vor 21 Jahren steht das Gebäude leer. Der Clou der für ihr Baujahr (1960) recht konservativen Immobilie ist der Atombunker (!) im Keller. Weitere Annehmlichkeiten sind der Aufzug, der vom Swimming-Pool in die Schlafgemächer führte und vor allem der parkähnliche Garten. 2017 hat das Bauunternehmen Lanzerath das 40.000-Quadratmeter-Grundstück erworben und will dort auf 6000 Quadratmetern bauen. Die Villa dürfte verschwinden – doch an Hans-Günther Sohl mag man sich aufgrund seiner unklaren NS-Vergangenheit ohnehin nicht mehr gerne erinnern: Die 1991 nach ihm benannte Straße in Flingern trägt heute den Namen der Schauspielerin Luise Rainer.

Beliebt bleibt hingegen der Park um die Villa: Lange wurde die denkmalwürdige Anlage von Gärtnern der Thyssen AG betreut, mittlerweile verwildert sie. Doch gab es stets Bestreben,sie für die Öffentlichkeit zu erhalten. Der Investor hatte hingegen längst Klage gegen eine Unterschutzstellung erhoben, denn bereits 2013 stellte der Landschaftsverband Rheinland den Denkmalwert gutachterlich fest und plante, den Park zum Naturdenkmal zu erklären. Jetzt scheint ein Königsweg gefunden zu sein: Die zweite, überarbeitete Bauvoranfrage des Investors wurde durchgewunken: Ein Teil des Parks wird wiederhergestellt und zugänglich gemacht. (db, 28.6.20)

Düsseldorf, Villa Sohl 2019 (Bild: Youtube-Still)

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