Als das Leipziger Robotron Bildungs- und Beratungszentrum in der Gerberstraße 2013 niedergelegt wurde, hatte man zuvor vier ostmoderne Wandbilder (samt der zugehörigen Wände) geborgen und später restauriert. Entstanden war die Serie – halb gemalt, halb reliefiert – um 1969 durch die jungen Künstler Arno Rink, Rolf Kuhrt, Frank Ruddigkeit und Klaus Schwabe. Unter dem Titel “Leben im Sozialismus – Datenverarbeitung” hatten sie die großen Themen Technik und Kosmos monumental in mal gegenständlicher, mal abstrakt-ornamentaler Weise aufbereitet: Mann und Frau friedlich und fortschrittsorientiert eingewoben in die freundlichen Zeichen von Atomkraft, Datenverarbeitung und Weltraum. Damit hatte der DDR-Computerfabrikant VEB Kombinat Robotron seinem Gewerbe einen symbolträchtigen Rahmen verliehen.

Nach Auflösung von Robotron im Jahr 1990 gab es für den Leipziger Bau bis 2012 eine Nachnutzung durch verschiedene kleinere Unternehmen und Dienstleister. Nun haben die geretteten Reliefs eine neue Heimat gefunden, zumindest drei der vier: Am ehemaligen Standort des Robotron-Zentrums eröffnete man Mitte Juli feierlich den Neubau der Sächsische Aufbaubank (SAB), errichtet nach Entwürfen des Londoner Architekturbüros ACME. Aus Platzgründen sollen nur drei der vier Kunstwerke in dessen Foyer einziehen. Noch laufen die letzten Arbeiten an den Wandbildern. Doch ab September 2021 werden die ostmodernen Kunstwerke, so der Zeitplan hier, hier zu sehen und vor allem öffentlich zugänglich sein. Für das vierte noch heimatlose Wandbild will man seitens der SAB in Leipzig einen anderen guten Platz finden, so die Zusicherung der Bank. (kb, 4.8.21)

Leipzig, Robotron Bildungs- und Beratungszentrum in der Gerberstraße , bis 2013 Ort der Wandbilder (Bild: Joeb07, CC BY SA 3.0 oder GFDL, 2009)

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