1928 ließ der jüdische Fabrikant Walther Sachs in der Parkstraße in Chemnitz eine Villa im Bauhausstil erbauen. Die rechte Haushälfte überschrieb er seiner Tochter Gerda und ihrem Mann. Die Familien flohen 1933 nach Holland und mussten die Villa in der Parkstraße verkaufen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Haus in mehrere Wohnungen zergliedert. Die Zweitbesitzer verließen bis 1959 die DDR. Nach dem Ende der DDR erhoben deren Erben Anspruch auf die beiden Haushälften. Und kurze Zeit später auch eine Tochter der Familie Sachs, die als einzige ihrer Familie den Holocaust überlebt hatte.

1992 hörte Volker Dittrich von einem Freund davon, der in dem Haus lebte und begann über die Villa zu recherchieren – was er über 20 Jahre bis zum heutigen Buch fortführte. Die Eigentumsfrage blieb bis 2002 ungeklärt: Die Bewohner, von denen manche über 40 Jahre in dem Haus gelebt hatten, verließen nach und nach die ehemalige Villa, die immer mehr verfiel. 2003 erhielten beide Haushälften neue Eigentümer: Die eine wurde nach alten Bauhausplänen restauriert und wird wieder bewohnt, die andere zerfällt bis heute. (kb, 16.10.15)

Dittrich, Volker, Wem gehört das Haus in Chemnitz, Jonas-Verlag, Marburg 2015, 224 Seiten, 72 Abbildungen, Hardcover, 13 x 21 cm, ISBN 978-3-89445-507-1.

“Wem gehört das Haus in Dresden?” (Bild: Jonas-Verlag)

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