Um mit dem inoffiziellen Teil der Geschichtsschreibung zu beginnen: Erfunden wurde die Fotografie 1833 von einem Nordhessen – zumindest in Gedanken. Philipp Hoffmeister (1804-74), Prediger in Nordshausen bei Kassel, veröffentlichte 1833 die detaillierte Beschreibung einer bildgebenden Technik, der Heliographie. Nur ausprobiert hat er sie nie … Damit kommen wir zum offiziellen Teil: Verschiedene, vorwiegend französische Köpfe folgten im frühen 19. Jahrhundert derselben Idee – das Licht selbst sollte die Bilder malen.
J. N. Niépce (1765-1833) machte um 1825 die erste Aufnahme. Als Erfinder der heutigen Fotografie gilt Louis Daguerre (1787-1851), der 1839 eine kommerziell verwertbare Technik vorstellte. Das Land Frankreich erwarb sein Verfahren und “schenkte es der Welt”. Nun feiert die deutsche Fotoindustrie das 175-jährige Jubiläum mit einem digitalen “photoglobus”. Hoffmeister schaute auf das Ganze 1863 nicht ohne Bitterkeit zurück: “Durch Zufall kam ich 1833 auf die Erfindung der Daguerreotypie, von mir Heliographie genannt. […] Allein kein Mensch interessirte sich dafür, bis im Jahr 1839 von Paris Daguerres Verfahren alle Welt in Erstaunen versetzte.” (kb, 22.8.14)