“Seit 2018 ist die Kirche aus der Nutzung genommen und wird gleichsam ‘verschwiegen’, seit 2019 sind Pläne bekannt, nach ihrem Abriss auf dem Grundstück Wohnungsbau zu verwirklichen.” So fasst der Verband Deutscher Kunsthistoriker (VDK) die prekäre Lage für St. Elisabeth in Wetzlar zusammen. Der VDK wurde durch einen bei invisibilis aufmerksam – die virtuelle Karte dokumentiert auf moderneREGIONAL seit 2017 geschlossene, umgenutzte oder abgerissen Kirchen der letzten 150 Jahre. Der Wetzlarer Stadtbezirk Silhöfer Aue/Westend wurde von einer Kaserne geprägt, die seit dem Abzug der Bundeswehr in den 1990er Jahren neuen Nutzungen zugeführt wird. Der Grundstein zur “Militärkirche” St. Elisabeth datiert auf 1965, das Abschlussjahr des Zweiten Vatikanischen Konzils. So spiegelt der zentralisierende Grundriss den gemeinschaftsstiftenden Geist dieser Reformzeit.

Vom Baukörper über die Fenstergestaltung bis zu den Betonformsteinen im Umfeld herrschen geometrische Formen vor. Anbauten und Zusätze zeigen Sichtbeton, “Schmuckformen” werden durch Kupfer ausgezeichnet. Als Kernbau hebt sich das natursteinsichtige Schiff von der umgebenden Wohnbebauung ab. Seit Monaten nun wartet die geschlosen Kirche auf ihr weiteres Schicksal. Daher stellt sich die Frage, wie es der VDK zusammenfasst, “warum dieser künstlerisch bedeutende, auch ortsgeschichtlich wichtige Bau nicht in geeigneter Form in die geplante Wohnbebauung einbezogen kann, beispielsweise als Vereins- und Versammlungsraum.” (kb, 1.9.20)

Wetzlar-Westend, St. Elisabeth (Bild: K. Berkemann, 2020)
Wetzlar-Westend, St. Elisabeth (Bild: K. Berkemann, 2020)

Wetzlar, St. Elisabeth (Bilder: K. Berkemann, 2020)

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