Am gestrigen Abend wurde in Hamburg hochoffiziell das Kulturerbejahr 2018 (kurz: ECHY) eröffnet. Im zutiefst histor(ist)isch anmutendenden Rathaus der Hansestadt spürte allerlei politische Prominenz der “Seele Europas” nach. Schauspieler Daniel Brühl wünschte via Projektion ein schönes Kulturerbejahr. Und dieses wurde mit der Glocke des ersten denkmalgeschützten Schiffes, der Schaarhörn, offiziell eingeläutet. Denkmalpflege präsentiert sich schick, konsensfähig und generationsübergreifend. Dazu taugt die als historisch akzeptierte Baukunst in augenfälliger Weise. Doch im bunten Strauß der ECHY-Aktionen hat sich auch die Nachkriegsmoderne einen verdienten Platz erobert.
Zu nennen ist da etwa “Big Beautiful Buildings”, eine Aktion der Landesinitiative StadtBauKultur NRW. Oder die Ausstellung “Das Zeitalter der Kohle” in Essen, die “Heimkehrer-Dankes-Kirche” (1959) in Bochum, die interaktive Plattform “Murmeln der Erinnerung”, die Hamburger Nachkriegsmoderne sendet ein deutliches “SOS”, es geht um die “Resonanzen” deutsch-französischer Moderne im Saarland und die norddeutschen Bauten eines Clemens Holzmeister. Auch moderneREGIONAL ist mit zwei Projekten dabei: mit der virtuellen Karte “invisibilis – der Kirchenwiederfinder” und der Wanderausstellung “märklinMODERNE. Vom Bau zum Bausatz und zurück”, die am 18. Mai 2018 im Deutschen Architekturmuseum (DAM) Frankfurt eröffnet und von einer Präsentation in der Stuttgarter architekturgalerie am weißenhof begleitet wird.(kb, 9.1.18)