Vor wenigen Wochen eröffnete in Berlin das neue Fachzentrum der Baumarktkette “Bauhaus”, ein Entwurf von Thomas Müller Ivan Reimann Architekten. Die Besonderheit: Anstelle banaler Blechhallen, wie sie überall in Deutschland in den Gewerbegebieten stehen, wurde an dem zentralen Standort am westlichen Ende des Kurfürstendamms ein städtebaulich und gestalterisch neuartiges Konzept umgesetzt. Der Clou ist die geometrisch gefaltete Aluminiumvorhangfassade, deren Einsatz an einem Baumarkt mit den Erfordernissen des Lärmschutzes an Ringbahn und Stadtautobahn begründet wird.
Allerdings erinnert die Gestaltung sehr an die Warenhausfassaden der 1960er und 70er Jahre. Insbesondere in der damaligen DDR wurde bei den Neubauten für CENTRUM und “konsument” an jedem Standort eine unterschiedliche Fassadengestaltung ausgeführt wurde – häufig von Künstlern entworfen. So zeichnete der Leipziger Harry Müller für die Fassaden in Leipzig, Hoyerswerda und Cottbus verantwortlich, Fritz Kühn für Suhl und sein Sohn Achim für Schwedt. Am deutlichsten erscheint der Bezug der plastischen Bauhaus-Fassade allerdings zu den Wabenformen des 2007 abgebrochenen Dresdner CENTRUM-Warenhaus an der Prager Straße. (tw, 5.11.14)