2016 jährte sich zum 50sten Mal der Todestag des Industrie- und Sachfotografen Albert Renger-Patzsch (* 1897 Würzburg, + 1966 Wamel). Er zählt mit Karl Blossfeldt und August Sander zu den bedeutendsten Vertretern der Fotografie der Neuen Sachlichkeit. Renger-Patzschs sachlich klare Darstellungen von industriellen Objekten, Alltagsgegenständen und Architektur waren richtungsweisend für die Bildästhetik der Fotografie der Moderne und wirken bis heute nach.
Den Jahrestag zum Anlass nehmend, wird in der Pinakothek der Moderne in München die Ausstellung “Albert Renger-Patzsch. Ruhrgebietslandschaften” aus den Beständen der Stiftung Ann und Jürgen Wilde gezeigt. Von 1927 bis 1935 nahm Albert Renger-Patzsch eine umfassende fotografische Serie von Stadtrand- und Haldenlandschaften, Vorstadtsiedlungen, Schrebergärten und Zechenanlagen im Ruhrgebiet auf. Diese Werkgruppe stellt eine der wenigen nicht auftragsgebundenen Arbeiten Renger-Patzschs dar. Mit ihrer zurückhaltenden Emotionalität und kompositionellen Klarheit stehen sie der zeitgleichen Malerei nahe. Rund 80 Jahre später sind Albert Renger-Patzschs Ruhrgebietsfotografien aktueller denn je. Sie geben einen visuellen Kommentar zur heutigen Diskussion um Urbanität, Zersiedlung und Umnutzung von Folgelandschaften. Die Ausstellung wird noch bis zum 23. April 2017 zu sehen sein. (kb, 21.12.16)