Die Tage des Blauen Wunders scheinen gezählt, denn gleich drei Gemeinden in der Lausitz -Schipkau, Großräschen und Senftenberg – wollen den Abriss. Die Rede ist von einem Schaufelradbagger von 1964/65. In Typenziffern ausgedrückt, wurde der SRs 1500 (mit Rücklader) vom VEB Schwermaschinenbau Lauchhammerwerk produziert und tat bis 2002 seinen Dienst. In dieser Zeit wurde er im Tagebau Meuro und zeitweise im Tagebau Welzow-Süd eingesetzt, um die über der Kohle liegenden Erd-, Sand- und Gesteinsschichten abzutragen. Zuletzt diente der Bagger der Renaturierung. Der Spitznamen Blaues Wunder rührt von der Farbgebung für Teile der Maschine her.
Schon um 2019, als sich die Stilllegung des Blauen Wunders abzeichnete, war die Frage des Denkmalschutzes umstritten. Die Größenmaßstäbe – der Bagger verfügt über eine Höhe von 50 Metern und eine Breite von 171 Metern – erleichterten diese Debatte nicht. Heute steht er auf einer Kippe in Hörlitz und seine weitere Zukunft ist nach wie vor umstritten. Denn die für ihn vereinbarte Standzeit lief bereits vor sechs Jahren aus. Doch das Zeugnis der Industriegeschichte steht unter Denkmalschutz, und dagegen wollen die Kommunen gemeinsam vorgehen, denn sie sehen die Sicherheit gefährdet. Zudem seien die hohen Beträge, die für die Erhaltung der brandenburgischen Förderbrücke F60 im Besucherbergwerk in Lichterfeld anfallen, nicht ein zweites Mal plausibel zu machen. (kb, 27.8.24)
Hörlitz, Schaufelradbagger (Bild: Stefan Fussan, CC BY SA 3.0, 2011)