1965 als Stadtbad eröffnet, 1996 als Heubergbad in tiefgreifend neuer Gestaltung wiedereröffnet: In Wesel stehen die Zeichen auf Abriss, um Platz zu schaffen für Wohnraum. Für Ersatz sorgt das am Rhein neu errichtete Kombibad. Schon vor einigen Jahren mehrten sich die Klagen über den Zustand des Heubergbads, die auf die ältere Technik im erhaltenen Gebäudeteil aus den 1960er Jahren zurückgeführt wurden. 2017 wurden die Sanierungskosten auf 700.000 Euro geschätzt, um den Bau zwar nicht umfänglich zu reparieren, aber noch einige Jahre am Laufen zu halten -bis das erträumte Kombibad umgesetzt werden könne. Für eine Komplettsanierung malte man damals 10 Millionen Euro als Kosten an die Wand. Für den Neubau des Kombibads bezifferte man die Kosten 2023 tatsächlich auf 47,2 Millionen Euro, von denen rund 45 Millionen Euro durch die Bädergesellschaft selbst getragen werden müssen. Die Eröffnung ist für Sommer 2025 angesetzt, um zumindest noch von einem Teil der Badesaison profitieren zu können.

Damit rückt der lange angekündigte Abriss des Heubergbads näher. Auf dem Grundstück sollen neue Wohnbauten entstehen, ein entsprechender Beschluss liegt im Stadtrat vor, eigentlich. Denn nun mehren sich die Stimmen in der Lokalpolitik, die Alternativen einfordern. Grüne und FDP forderten bereits 2024 in einer Petition, die Bürger:innen stärker in die Planungen einzubeziehen – erfolglos. Auch der Vorschlag der Grünen, die an anderer Stelle avisierte Kita stattdessen auf dem ehemaligen Hallenbadgelände zu errichten, scheint nicht in Betracht gezogen zu werden. Stattdessen bringt die Fraktion „Wir für Wesel!“ (WfW) einen Gestaltungswettbewerb. Dafür wäre die Bädergesellschaft zuständig, die als Eigentümerin des Grundstücks nicht nur den Abriss bezahlen, sondern auch vom Verkaufserlös profitieren wird. WfW möchte, auch wenn der Bauverein mit dem Projekt der Wohnneubauten betraut werden soll, durch eine Wettbewerb die architektonische Qualität ebenso wie den finanziellen Gewinn erhöhen. Der Abriss selbst scheint von keiner Seite mehr infrage gestellt zu werden. (kb, 11.4.25)

Hamminkeln, Heubergbad (Bild: Werner Withge, via google-Maps, 2023)

Wesel, Heubergbad (Bild: Werner Withge, via google-Maps, 2023)

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