Eigentlich sind ja vor allem die Berliner:innen schnell bei der Sache, wenn es um Spitznamen für markante Gebäude gehört. Doch auch weiter südlich, in Franken, sind die Menschen nicht einfallslos. Warum das katholische Pfarrzentrum Verklärung Christi in Neustadt bei Coburg „Zitronenpresse“ genannt wird, wird beim Blick auf die Dachkonstruktion des Kirchenraums freilich mehr als offensichtlich. Das im weitgehenden Originalzustand erhaltene Ensemble wird auch weiter sein gefaltetes Dach gen Himmel ragen, denn seit 2024 steht es unter Denkmalschutz. Mitte Januar veröffentlichte das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege (BLFD) in einer Pressemitteilung die Neuzugänge in der Denkmalliste des Freistaats.
Entworfen hat das 1969 eröffnete Pfarrzentrum der Coburger Architekt Josef Rauschen, der zwischen 1951 und 1971 für zahlreiche Kirchenbauten verantwortlich zeichnete. Verklärung Christi, ein Zentralbau über quadratischem Grundriss mit seinem kegelförmigen Faltdach zählt zu den markantesten Projekten. Die Unterschutzstellung erläuterte das Landesamt für Denkmalpflege so: „Der Zentralbau über quadratischem Grundriss mit Kuppelbedachung spiegelt die neuen liturgischen Anforderungen an die moderne Sakralarchitektur wider. Der Innenraum ist schlicht gehalten und geprägt von Naturmaterialien. Mit dem kupferverkleideten, 16 Meter hohen Faltdach hebt sich die Kirche deutlich von der umgebenden Wohnbebauung ab. Ihre Monumentalität macht sie zu einem städtebaulich markanten Architekturgebilde.“ Und das wird auch so bleiben. (db, 19.1.24)
Neustadt bei Coburg, Pfarrzentrum Verklärung Christi (Bild: BLFD)
