Bevor das Bahnhofsgebäude Leverkusen-Mitte abgerissen wird, ging in diesen Tagen zunächst eine Glaswerkstatt an die Arbeit. Sie demontiert die 5 x 10 Meter große Glasgestaltung “Die Rose” des lokalen Malers Paul Weigmann (1923–2009). Nach seinem Studium an den Kölner Werkschulen hatte er sich in den 1960er und 1970er Jahren vor allem durch Kirchenfenster einen Namen gemacht. Dazu zählen vor allem römisch-katholische Kirchen an Rhein und Ruhr, u. a. das Bonner Münster, der Mainzer Dom sowie St. Pantaleon und St. Severin in Köln. Zudem leitete Weigmann die Kreativgruppen der Ausbildungsabteilung der Bayer AG. 1980 stiftete die Bayer AG dann auch das Kunstwerk im Bahnhof Leverkusen Mitte, das ins Giebelfeld der Hauptfassade integriert wurde.

Als Grund für den bevorstehenden Abriss des 1979 in Leverkusen-Wiesdorf fertiggestellten Bahnhofsgebäudes wird der Ausbau zum Rhein-Ruhr-Express (RRX) angegeben. Um das ÖPNV-Angebot in der Region zu verdichten, soll die S-Bahnstrecke um ein Gleis ergänzt werden. Dem “Rückbau” sollten mit dem Bahnhof auch die Giebelfenster zum Opfer fallen, doch dann regten sich vor Ort Proteste. Die Fenster-Rettungsaktion geht vor allem zurück auf die Initiative von Gabriele Pelzer, Vorsitzende der Stadtgeschichtlichen Vereinigung. Zur Finanzierung der Montagekosten von 11.600 Euro trugen Spenden und die Stadt Leverkusen bei. Zunächst sollen die einzelnen Elemente der Glasgestaltung bei der Fachwerkstatt in Linnich eingelagert werden – in der Hoffnung, bald ein geeignetes Gebäude zu finden, um sie wieder einbauen und neu zur Geltung bringen zu können. Auch die architektonische Gestaltung des neuen Bahnhofsgebäudes ist noch offen. (kb, 20.4.22)

Leverkusen, Bahnhof Mitte, Ausbau der Elemente der Glasgestaltung “Die Rose” von Paul Weigmann (Bilder: Stadt Leverkusen, April 2022)

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