Lässt sich Bewegung bauen? Und wie gibt man dem ruhenden Verkehr eine Hülle? Der Architekturhistoriker Erik Wegerhoff berichtet in seinem neuen Buch „Automobil und Architektur“ über das Auto als kreative Herausforderung der Gebäudeplaner. Ob Tankstelle, Drive-in oder Parkhaus: allesamt sind sie Beispiele dieser autonahen Bauten, die ab Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden. Doch das Verhältnis von dynamischem Automobil und statischer Immobilie reicht weit über die gebauten Straßenrandphänomene hinaus.

Das Auto beeinflusst die Architektur von der Klassischen Moderne bis in die Gegenwart, und Erik Wegerhoff blickt dabei über jeden Tellerrand. Er widmet sich Le Corbusiers Faszination für Rennautos, dem 1921-23 gestalteten „Mossehaus“ von Erich Mendelsohn als Beruhigungsmittel für den Berliner Verkehr, einem Land ohne Fußgänger, dem Kampf des ADAC gegen die Parkraumnot. Das Ganze gerät wie nebenbei zu einer Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts aus dem automobilen Blickwinkel. Denn ob man es mag oder nicht: Das Auto ist Teil der Kulturgeschichte des vergangenen und auch des laufenden Jahrhunderts. Erik Wegerhoff: Automobil und Architektur. Ein kreativer Konflikt; Verlag Klaus Wagenbach (Berlin), 240 Seiten, 32 Euro; ISBN 978-3-8031-3733-3. (db, 21.12.23)

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