Es tut sich etwas in München-Riem: Neben den Neubauten des Messeareals etnstand von 1937 bis 1939 als Teil des Flughafens der sogenannte Kopfbau, errichtet nach Plänen von Ernst Sagebiel. Als ‘Besuchertribüne’ für Flugschauen gedacht, übernahm der Architekt der ‘Luftwaffenmoderne’ hier ein Konzept, das er auch in Berlin-Tempelhof plante. 1983 konnte man von der Tribüne in Riem zum letzten Mal die Concorde beobachten, dann schloss sich die Unterschutzstellung an. München bekam einen neuen Airport und zur Bundesgartenschau 2005 wurden am Kopfbau noch einmal Gäste empfangen – zum Kaffee. Danach passierte bis lange nicht mehr viel. Vor diesem Hintergrund galt der Bau als Problemfall – verzweifelt wurde nach einem Investor gesucht. Es fehlten Heizung und Fußboden, zudem verseuchten Schimmelsporen die Kassenhalle.

Doch nun hat man den Kopfbau für frische Nutzungsexperimente hergerichtet. Es wurden neue Dielen verlegt, und schon im Mai soll es losgehen mit einer Experiments- und Entwicklungsphase, die bis 2024 dauern darf. Gedacht wird an kreative Spielarten der Kulturarbeit von Workshop bis Ausstellung. Nach 2024 könnten sich verschiedene dieser Formen dann verstetigen, aber noch ist das Feld weit offen. Eine Miete fällt nicht an, nur ein Anteil an den Betriebskosten. Dafür stellt das Kulturreferat den Rahmen, gestattet Veranstaltungen bis zu 160 Personen und eine Cafébetrieb für bis zu 40 Menschen. Auch das Außengelände kann mit hinzugenommen werden. Und die Ziele der Veranstalter:innen sollten zum Ort passen, “bürgerschaftlich und sozio-kulturell” ist das erklärte Wunschziel. Für das Experiment wurden alle notwendigen Informationen online zusammengestellt, Interessierte können sich bis zum 30. April 2022 bewerben. (kb, 15.4.22)

München-Riem, Kopfbau der Zuschauer:innentribüne des Flughafens (Bild: Renardo la vulpo, CC BY SA 4.0, 2017)

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