Einer der bekannten Nachteile der Corona-Beschränkungen sind ausgefallene Ausstellungen. Der Vorteil liegt darin, dass diese dann vom heimischen Schreibtisch oder Sofa aus bequem online erkundet werden können. So auch im Fall eines sehenswerten Studienprojekts in Gera. Vor allem der südliche Teil der dortigen Altstadt wurde in den 1970er Jahren abgerissen und in den 1980ern durch Plattenbauten ersetzt. Im Wintersemester 2020/21 haben sich Urbanistik-Studierende der Bauhaus-Universität mit diesem Bestand auseinandergesetzt und ihre Ergebnisse digital festgehalten.

Gera, Altstadtplatte (Bild: Bauhaus-Universität Weimar)

Dieses Zeugnis der späten Ostmoderne befindet sich aktuell im Umbruch, immer öfter stehen die Ladengeschäfte und Wohnungen leer, immer ungepflegter zeigen sich die Grünflächen und Freiräume. Dabei hatte man hier mit viel baubezogener Kunst für eine ansprechende Gestaltung sorgen wollen. Und während der Schutzwert der mittelalterlichen Teile der Geraer Altstadt schon längst erkannt wurde, hat die Denkmalpflege die dortigen Plattenbauten bislang noch nicht in den Blick genommen – die Studierenden bewegten sich also in vielerlei Hinsicht auf einem ‘weißen Fleck’ der architekturgeschichtlichen Landkarte.

Gera, Altstadtplatte (Bild: Bauhaus-Universität Weimar)

Umso wichtiger, dass die Ergebnisse der Studierenden in der digitalen “go4spring”-Schau der Fakultät Architektur und Urbanistik der Bauhaus-Universität nun allgemein online zugänglich sind – einschließlich eines Video-Rundgangs durch die moderne Altstadt. Die neun beteiligten Studierenden des dritten Semesters wollten damit Grundlagen und Anhaltspunkte für die Diskussion vor Ort entwickeln, mit konkreten Konzepten weitere Anstöße geben und nicht zuletzt für eine neue Wertschätzung der modernen Altstadt von Gera werben. Sehens- und bedenkenswert sind ihre Ergebnisse in jedem Fall und wecken die Neugier, sich vor Ort ganz analog ein eigenes Bild zu machen. (kb, 14.3.22)

Das Studienprojekt der Bauhaus-Universität Weimar wurde betreut von Kirsten Angermann, Christine Dörner und Mark Escherich. Die Ausstellung “Denkmalensemble(s)” ist hier online abrufbar.

Gera, Altstadtplatte (Bild: historische Abbildung, via Bauhaus-Universität Weimar)

Bilder: Gera, Altstadtplatte (Bild: Bauhaus-Universität Weimar, bzw. historische Abbildung, via Bauhaus-Universität Weimar)

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