Das Kulturerbe nicht immer etwas zum Anfassen sein muss, ist spätestens seit der UNESCO-Tagung im japanischen Nara langsam bis nach Deutschland durchgesickert. Demnach sind Kultur und Erbe nicht einfach, sie werden dazu gemacht. Diesem Thema widmet sich auch das Deutsche Forum Immaterielles Kulturerbe 2022, das vom 19. bis 20. Juni 2022 in Chemnitz stattfindet. Im Mittelpunkt steht dieses Mal die Industriekultur. Denn aktuelle Diskussionen um Strukturwandel, Energiewende, Nachhaltigkeit und regionaler Identität rücken das nicht-greifbare Erbe verstärkt in den Mittelpunkt des Interesses. Auch der Veranstalter der Tagung, der Bund Heimat und Umwelt (BHU) fühlt sich solchen Aspekten verpflichtet – Feste und Bräuche, der Umgang mit der Natur und traditionellen Handwerkstechniken, Formen des Zusammenkommens und der Aneignung des Ererbten.

Vor diesem Hintergrund will die Tagung nicht nur über das immaterielle Erbe in der Industriekultur diskutieren, sondern auch Akteur:innen in diesem Segment vernetzen und kulturpolitische Empfehlungen aussprechen. Viele Formendes immateriellen Kulturerbes sind bereits bundes- oder landesweiten Verzeichnissen erfasst, doch hier sieht der Veranstalter noch viel Luft nach oben – es gebe noch zahlreiche Kulturformen zu erfassen und zu fördern. Neben ganz traditionellen Techniken von Glasbläserei bis Bergbau stehen auf dem Programm stehen ganz moderne Formen der Gemeinschaftserfahrung wie “Vom Kollektiv zum Verein. Industriekultur und Vergemeinschaftung nach dem Ende der VEB” (Oliver Wurzbacher, Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde), “Projekte zur Arbeit der Heimatpflege in einer Welt der kulturellen Vielfalt” (Stephanie Heyl, Bayerischer Landesverein für Heimatpflege) oder „Digitale Strategien für den Wissenstransfer – Immaterielles Kulturerbe im Industriemuseum” (Dr. Lisa Maubach, Antje Buchholz, LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte). (kb, 2.6.22)

Glasbläserei (Bild: PD, via pixabay.com)

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