In Gelsenkirchen-Erle wird an diesem Wochenende ein neuer Treffpunkt eröffnet: Mit dem Healing Complex bietet sich nun in der ehemaligen Kirche St. Bonifatius ein vielfältiges Entspannungsprogramm mit künstlerischem Mehrwert. Der 1964 fertiggestellte Bau, errichtet nach Entwürfen des Architekten Ernst von Rudloff, bereitet den Verantwortlichen bereits seit Jahren Kopfzerbrechen. Dabei birgt der bachsteinsichtige Bau im Inneren einen sehenswerten, von einer Betonfaltdecke überfangenen Raum mit umlaufendem Oberlicht. Die Ausstattung übernahmen der Künstler Alfons Kirchbaum für die liturgischen Orte und der Maler Gerhard Bücker 1979 für die Glasgestaltung. 2007 wurde die Kirche geschlossen und 2016 an einen Bäckereibetrieb verkauft, mit dem Vorhaben, darin eine Backstube einzurichten.

Doch inzwischen kam alles anders. Mit dem Healing Complex, einem Projekt von Urbane Künste Ruhr mit der Künstlerin Irena Haiduk, soll die Nutzung der Kirche neu entwickelt werden. Dabei versteht sich das Vorhaben als Rückbezug auf die Migrationsgeschichte und Bergarbeitertradition des Quartierts. Wie schon in der Antike üblich, so die Verantwortlichen, sollen Kunst und Heilung zusammen gedacht werden. Ein speziell entwickelter Ofen soll drei Dinge gleichzeitig ermöglichen – das Baden (Saunieren), das Backen und die Herstellung von Kunstwerken. Eine erste “Ausstellungsphase” wird bis November 2022 erste Ideen erproben, eine Nutzungsstruktur entfalten und Raum zur Begegnung und zum fachlichen Austausch bieten. Kommende Aktionen tragen so charmante Titel wie “Public Baking” (12. Juni 2022) oder “Bauen – Backen – Baden” (19. Juni 2022) und umfassen u. a. eine Summer School mit Studierenden (27. Juni bis 2. Juli 2022). Zudem steht die Kirche samt Ausstellung bis November 2022 für Interessierte kostenfrei zur Besichtigung offen (donnerstags 14 bis 18 Uhr, freitags bis sonntags 11 bis 18 Uhr). (kb, 5.6.22)

Gelsenkirchen-Erle, St. Bonifatius (Bild: zukunftsbild.bistum-essen.de)

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