Die erste große Sanierungswelle in den 1980ern hat viele Nachkriegsgebäude so ruiniert, dass sie wenige Jahre später abbruchreif waren. Sei es durch unsachgemäße, die Substanz schdigende Umbauten oder einfach, weil sie optisch dermaßen ruiniert waren, dass kein Hahn, äh, Denkmalpfleger, mehr nach ihnen gekräht hat. Dem 1956 nach Plänen von Theodor Kelter errichtetem Geschäftshaus am Neumarkt 49 in Köln ist dieses Schicksal erspart geblieben – zumindest teilweise. Denn tatsächlich wurde es in den späten 1980ern ziemlich übel saniert, sodass von seinem schwerelosen Charme nicht mehr viel übrig blieb. Auf der anderen Seite wurde es als Teil der Städtebaulichen Planung von Wilhelm Riphahn dennoch unter Denkmalschutz gestellt – und hat einen verständigen neuen Eigner gefunden, der ihm die alte Anmut wiedergab.

Die Berliner Polis AG, die bundesweit etliche klassisch-moderne Bürobauten besitzt, hat sich des waidwunden Gebäudes angenommen. Da die unsachgemäße Sanierung der 1980er irreversible Schäden an der Gebäudehülle hinterlassen hatte, wurde die Fassade unter Berücksichtigung aktueller bauphysikalischer Normen nach historischem Vorbild wiederhergestellt. Durchgeführt wurde die Sanierung gemeinsam mit den Büros Aurup und UNDKRAUSS. Rund 3000 Quadratmeter Gewerbeflächen in bester Lage, bei denkmalgerechter Sanierung und jeder Menge ersparter Grauer Energie: Es wäre schön, wenn sich wenigstens manchmal Investoren an solchen Beispielen orientieren würden. Man darf ja mal träumen … (db, 1.3.22)

Köln, Haus Neumarkt (Bild: Polis Immobilien AG/Tom Reindel)

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