Nun gut, die Zeiten, als sich Mutter Beimer bei nächtlicher Schlaflosigkeit ein Spiegelei gebraten hat oder alle zur Familienfeier in der Gasstätte „Akropolis“ zusammenfanden, sind vorbei. Damit mussten am Ende auch die baulichen Hinterlassenschaften der TV-Serie „Lindenstraße“ in Köln weichen. Entstanden waren die ersten Außenkulissen zum Serienstart 1985, während die Innenräume davon unabhängig in den dahinter liegenden Studiohallen eingerichtet wurden. Mit den Jahren hat sich nicht nur der Stil Möbel gewandelt, auch den Kulissenwände war nach und nach der Wandel anzusehen. Zur Lindenstraße kam die Kastanienstraße hinzu, hier mischten sich die Stile zwischen einem purifiziertem Historismus und den Gebrauchsformen der Nachkriegsmoderne. Im Jahr 2000 entstand mit dem Astor-Kino sogar ein Neubau. Und 2014 erhielt das zentrale Mehrfamilienhaus in der Formensprache einen neuen Anstrich – aus Gelb wurde Blau, selbst die Gerüste für diese Arbeite wurden in die Handlung der Serie eingeflochten.

Auch nach dem Ende der Ausstrahlung im Jahr 2020 wurden die Außenkulissen von den Serienfans mit Aufmerksamkeit bedacht. Viele Elemente der Innenkulisse hat es zwischenzeitlich ins Museum geschafft: Die Küche der Beimers fand den Weg in das Bonner Haus der Geschichte, andere Teile vom Café Bayer bis zur Akropolis stehen im Technikmuseum in Speyer. Im April nun werden die Außenkulissen in Köln Stück für Stück abgetragen. Teils handelt es sich dabei um hölzerne Konstruktionen, teils hatte man festes Mauerwerk gewählt. Die Abrissarbeiten sollen bis zum Ende des Monats in Anspruch nehmen. Für die letzten Mieter der Häuserzeile, für Vögel und Fledermäuse, will der WDR Ersatz schaffen und auf dem Gelände ein „Artenschutzhaus“ herrichten. (kb, 6.4.22)

Anmelden

Registrieren

Passwort zurücksetzen

Bitte gib deinen Benutzernamen oder deine E-Mail-Adresse an. Du erhältst anschließend einen Link zur Erstellung eines neuen Passworts per E-Mail.