Nirgends wurden in den 1950er und 1960er Jahren so viele Theaterbauten neu errichtet wie in der Bundesrepublik. Der Bauboom der Nachkriegsjahre reagierte auf Kriegszerstörungen und auf den zeitweise enormen Besucherandrang. Bevor der Theaterbau ab den 1970er Jahren in eine Krise geraten sollte, erlebte er eine einmalige Hochphase. Eine treibende Kraft war auch die Konkurrenz der auftraggebenden Städte untereinander. An den medial geführten Debatten und kollektiven Aushandlungsprozessen waren prominente Architekten wie Egon Eiermann und Rudolf Hillebrecht wesentlich beteiligt. Erkennbar werden heute Rolle und Intentionen der für die Bundesrepublik wichtigsten Theater-Entwerfer, darunter Alvar Aalto, Fritz Bornemann und Gerhard Graubner.

Das neue Buch “Spiel-Räume der Demokratie. Theaterbau in der Bundesrepublik Deutschland 1949-1975” spürt der Bedeutung und der gesellschaftlichen Relevanz dieser Baugattung für die junge Demokratie nach. Es ist die Habilitationsschrift von Dr. habil. Frank Schmitz, Architekturhistoriker an der Universität Hamburg und unser Mitstreiter bei der kommenden Ausstellung “Turm und Tunnel” (ab 6.9. in Hamburg). Doch davor gibt es am 23. Mai erst einmal die Vorstellung seines Buchs, und zwar an angemessenem Ort: der Deutschen Oper in Berlin, die vergangenes Jahr ihren 60. Geburtstag feierte. Sie kommt selbstverständlich in dieser Arbeit vor, ebenso wie (unter anderem) das Berliner Schillertheater, das Schauspielhaus Bochum, das Essener Aalto-Theater, das Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen (Bild) oder das Stadttheater Ingolstadt. Die Präsentation, unterstützt vom BDA, beginnt um 19.00 Uhr, der Eintritt ist frei. (db, 19.5.22)

Titelbild: Gelsenkirchen, Musiktheater im Revier (Bild: MiR, CC BY-SA 3.0)


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