Seit mehr als 10 Jahren ist sie gesperrt, und 2016 wurden sogar die beiden Brückenbögen ausgehoben und eingelagert. Trotzdem soll die Schwedlerbrücke im Osten von Frankfurt/Main saniert werden, denn sie ist ein hochrangiges Technikdenkmal. Die Baubeginn ist nun ein gutes Stück nähergerückt: Die Bau- und Finanzierungsvorlage für das Projekt ist in der Endabstimmung und geht in Kürze in den Unterschriftengang bei Maistrat und Stadtverordnetenversammlung. Das Land Hessen wird das dieses Bauprojekt mit bis zu zehn Millionen Euro über das Programm Nahmobilität finanziell fördern. Ebenso werde die Deutsche Bahn sich als Kreuzungspartner mit rund drei Millionen Euro beteiligen, so Mobilitätsdezernent Stefan Majer in einer Mitteilung der Stadt Frankfurt. Erleichtert wird der Start durch eine Finanzspritze des Planungsdezernats: „Die kurzen fußläufigen Wege für die Menschen im Ostend sind städtebaulich so wichtig, dass der zügige Fortgang der denkmalgerechten Brückensanierung unterstützt werden muss. Wo früher Hafen- und Werftarbeiter täglich über das Bahngelände liefen, soll es bald wieder eine angemessene Verbindung zwischen Hafenpark und Ostpark geben. Dafür finanzieren wir gerne den Start der Arbeiten noch in diesem Jahr“, wird Dezernent Mike Josef zitiert.
Die 245 Meter lange Schwedlerbrücke verbindet den Ostpark samt den angrenzenden Stadtteilen mit dem Ostafen. Gebaut wurde die Fußgängerbrücke 1910 anlässlich des Hafenbaus. Ihre Stahlkonstruktion ruht auf Pfeilern und Widerlagern aus rotem Mainsandstein und Beton. Wie viele andere Bauwerke im Osthafen wurde die Schwedlerbrücke gemeinsam von der Preußischen Staatseisenbahn und der Stadt Frankfurt errichtet. Ihr Konstruktionsprinzip – und wohl auch die ursprüngliche Planung – gehen auf den Ingenieur Johann Wilhelm Schwedler (1823-1894) zurück, der auch die Stahlkonstruktion der Hallen des Frankfurter Hauptbahnhofs entworfen hat. Bei einem offenen Wettbewerb zur Revitalisierung 2016 legte die Arbeitsgemeinschaft Christoph Mäckler Architekten und Bollinger + Grohmann Ingenieure den späteren Siegerentwurf vor. Die vergangenen Jahre wurden vorrangig genutzt, zu klären, welche Teile erhalten bleiben können und welche durch einen Neubau ersetzt werden. Die voraussichtlichen Gesamtkosten werden rund 18 Millionen Euro betragen. (db, 29.1.22)