Dass man in der DDR für viele Dinge einen langen Atem brauchte, ist bekannt. Auf einen Trabant etwa konnte man schon einmal 12 Jahre lang warten. Alle Rekorde hat jedoch die Kunsthalle Rostock gesprengt, die auch lange nach dem Ende des Arbeiter- und Bauernstaates noch an diesem Grundsatz festhielt. Kürzlich erhielt der Bau mit dem neuen Schaudepot endlich seinen Erweiterungsbau – geplant war dieser bereits seit der Eröffnung im Jahr 1969. Die Galerie war das einzige neugebaute Kunstmuseum der DDR und entstand nach Plänen von Hans Fleischhauer und Martin Halwas. Die Realisierung des Erweiterungsbaus wurde jedoch erst fast 50 Jahre später durch die Fördergelder des Bundesprogramms “Nationale Projekte des Städtebaus” möglich. Den Entwurf lieferten die Büros buttler architekten und matrix Architektur, die auch für die anstehende Sanierung der Kunsthalle verantwortlich zeichnen. Der Neubau aus Glas und Stahl orientiert sich mit seiner kubischen Form am Bestand und ergänzt den ostmodernen Museumsbau um einen zeitgenössischen Akzent.

Wer schon immer mal nach Rostock fahren wollte, aber dann doch nicht aus seinem Kiez wegkommt, der ist hier richtig: In den Berliner Reinbeckhallen werden noch bis zum 20. Februar 2022 Werke der Kunsthalle Rostock gezeigt. Unter dem schönen Motto “Kunst & Hallen. Über Mauern hinweg” werden diese Werke – Gemälde, Skulpturen, Druckgrafiken und Fotografien des 20. Jahrhunderts – in einen Dialog gebracht mit ähnlichen Stücken aus den Berliner Beständen. Beide Seiten werden ein drittes Mal gebrochen durch die Werke zeitgenössischer Künstler:innen. Die Ausstellung wird ergänzt durch ein umfangreiches Begleitprogramm, zudem ist ein Katalog zum Thema erschienen. (kb, 10.2.22)

Kunsthalle Rostock, Eröffnung der 8. Biennale der Ostseeländer, 1979 (Bild: © Jürgen Sindermann)

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