Im Leipziger Stadtteil Lindenau liegt das ehemalige Werksgelände der Leipziger Baumwollspinnerei. Nach dem Ende der DDR fiel das Areal in die Verwaltung der Treuhand, 1993 wurde es in Privathand verkauft. Die eigentliche Spinnerei blieb noch bis 2000 in Betrieb, die übrigen Hallen wurden bereits ab Mitte der 1990er nach und nach von Künstlern und Kleinbetrieben übernommen. 2001 hat die Baumwollspinnerei Verwaltungsgesellschaft die gesamten Anlage übernommen, sodass die kulturelle Nutzung auch weiterhin gesichert ist. Im Zuge dessen wurde das Leipziger Büro W&V Architekten mit der Sanierung und dem Umbau der Halle 7 (1906/07) beauftragt. Nach dem Beschluss des Stadtrats sollte ein Standort für die freien Theater LOFFT und das Leipziger Tanztheater einhergehen. Die Maßnahmen wurden mit Mitteln des Bundes, des Freistaates Sachen sowie der Stadt Leipzig gefördert. Bereits seit 2019 ist das Theaterhaus fertiggestellt.

Gegründet wurde die Leipziger Großspinnerei 1884. In den folgenden Jahren wurden in mehreren Schritten Produktionshallen und Anlagen hinzugebaut, insgesamt entstand bis 1907 ein 10 Hektar großes Werksareal. Die Entwicklung der Spinnerei zeugt dabei auch von der deutschen Kolonialgeschichte, denn zu ihr gehörten ab 1907 auch Plantagen in dem als Deutsch-Ostafrika bezeichneten Gebiet. Anfang des 20. Jahrhunderts galt die Leipziger Baumwollspinnerei als größte Anlage ihrer Art in Kontinentaleuropa. Ende 1989 arbeiteten hier noch rund 4000 Menschen im Drei-Schicht-Betrieb. (db, 27.3.22)

Leipzig, Theater Halle 7 (Bild: W & V Architekten)

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