In Stuttgart wurden mit dem Haus Werner und dem Haus Köster jüngst zwei Werke des Architekten Paul Schmitthenner abgerissen – Lage und Baugrund versprachen den Investoren mit kompakten Neubebauungen deutlich mehr Rendite. Manchen galten die Abrisse unter Verweis auf Schmitthenners Nähe zum Nationalsozialismus als entschuldbar. Aber reicht das als Rechtfertigung? Und müsste die Profession dann nicht auch über Le Corbusiers Nähe zum Vichy-Regime, über die Arbeiten von Hans Poelzig, Ernst Neufert und Egon Eiermann im Dritten Reich oder das Werk Giuseppe Terragnis unter den italienischen Faschisten sprechen? Oder sind wir, anders als im Fall des konservativen Werks von Paul Schmitthenner, auf dem modernen Auge blind?

Der BDA Baden Württemberg stellt sich dieser Frage und lädt am 16. Mai um 20.00 Uhr zur Podiumsdiskussion im BDA Wechselraum (Zeppelin Carré, Friedrichstraße 5, 70174 Stuttgart): Das 59. BDA Wechselgespräch “Unbequemes Erbe – mehr als ein Hitorikerstreit?” ist so hochkarätig wie angemessen heterogen besetzt. Eingeladen sind: Dr. Frederike Lausch, Technischen Universität Darmstadt; Prof. Dr. habil. Klaus Jan Philipp, Universität Stuttgart und Dr. Wolfgang Voigt, Frankfurt am Main. Es moderiert Prof. Dr. Sandra Meireis, Staatliche Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart, zur Begrüßug spricht Michael Ragaller, Architekt BDA, Mitglied der AG Wechselgespräche. (db, 3.5.22)

Stuttgart, Schottstraße 98 (Bild: Zinnmann, CC BY-SA 4.0)

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