Die Erfassungen der jüngsten Baudenkmale schreitet in Baden-Württemberg in großen Schritten voran – nun wurden Zeugnisse der Internationalen Gartenbauausstellung (IGA) Stuttgart aus dem Jahr 1993 unter Schutz gestellt: der Wartbergpark und der Leibfried’sche Garten. Diese Wertschätzung kommt pünktlich zum 30. Jahrestag der Eröffnung der IGA. Für die beiden unter Schutz gestellten Grünflächen der IGA lobt der staatliche Gartendenkmalpfleger Andreas Buschmeier besonders die durchdachte Planung, “bei der (…) die Themen Ökologie und Kunst eine große Rolle spielten“. Zudem werden die Parkanlagen der IGA als Erholungsräume der Stadt hervorgehoben, die damals bereits bestehende Grünflächen miteinander vernetzten. Damit zählen die IGA-Parks, so das Landesamt, bundesweit zu den jüngsten denkmalgeschützten Parkanlagen.
Schon in den 1920er Jahren hatte man geplant, die öffentlichen Grünflächen besser zu verbinden. Rund 70 Jahre später, zur IGA 93, konnte das “Grüne U” mit der Neugestaltung des Wartbergareals und des Leibfried’schen Gartens geschlossen werden. Die Höhenunterschiede zwischen den Stuttgarter Hügeln wurden mit Brücken und Fußgänger:innenstegen überwunden. Den planerischen Wettbewerb für die Maßnahme konnte damals die Gruppe „Luz und Partner“ für sich entscheiden – dazu gehörten der Gartenarchitekt Hans Luz und der Bauingenieur Jörg Schlaich mit seinen Partnern. Neben der Stärkung des ökologischen Werts der Grünflächen ist nicht zuletzt deren künstlerische Durchdringung hervorzuheben. In den Egelsee setzte der Künstler Hans Dieter Bohnet eine markante Kugel, zudem schuf er weitere Kunststationen wie „Unter den Stangen“ oder „Im Keuper“. Zum künstlerischen Programm zählen bis heute ebenso das „Grottenloch“ von Michael Singer, das „Gate of Hope“ (Dan Graham) und das „Sanctuarium“ von Hermann des Vreis. (kb, 25.4.23)
Stuttgart, IGA 93, Leibfried’scher Garten, Gate of Hope, (Bild: Gerd Leibrock, CC BY SA 3.0, 2013)