Wer sich in den 1920er und 1930er Jahren über zeitgenössische Architektur informieren wollte, der griff gerne zur Zeitschrift “Moderne Bauformen”. In kurzen Texten und vielen ausdrucksstarken Fotografien wurde in Szene gesetzt, was die Herausgeber für guten Stil hielten. Hamburg und seine Bauten spielten hier keine kleine Rolle, darunter immer wieder Werke des Architekten Karl Schneider. Im Rückblick stellt sich die Frage, ob und wenn ja, wie sich der Blick der Zeitschriftenmacher:innen auf die Architekturlandschaft nach 1933 wandelte. Diesem Thema geht eine Ausstellung nach, die – in Zusammenarbeit mit dem Initiator des Projekts, Hans Bunge – historische Fotografien und Zeitschriftenausgaben aus den Sammlungen von Hans Bunge und aus dem Hamburgischen Architekturarchiv zeigt.
Die Ausstellung “Hamburgs Architektur der 1930er Jahre und die Zeitschrift ‘Moderne Bauformen'” – veranstaltet vom Hamburgischen Architekturarchiv der Hamburgischen Architektenkammer, vom Karl Schneider Haus, von Peter Dinse und von der Stiftung Denkmalpflege – wird am 9. Mai um 13 Uhr im Rahmen des Hamburger Architektursommers eröffnet, passenderweise im ehemaligen Wohnhaus von Karl Schneider (Grünewaldstraße 11, 22607 Hamburg). Im Anschluss ist die Schau dort bis zum 11. Juni 2023 zu sehen. Zur Ausstellung erscheint eine gleichnamige Publikation bei Dölling & Galitz mit Beiträgen von Gert Kähler, Roland Jaeger und Hans Bunge . Im Begleitprogramm zur Ausstellung finden sich Führungen mit den Freunden der Kunsthalle (11. Mai um 17 Uhr, 21. Mai um 15 Uhr, verbindliche Anmeldung zu den Führungen unter: info@freunde-der-kunsthalle.de), zudem referiert Hartmut Frank am 14. Mai 2023 um 12 Uhr in den Ausstellungsräumen zum Thema “Die Moderne des Konstanty Gutschow”. (kb, 16.4.23)
“Flugbahnhof in Hamburg” (Flughafen-Empfangsgebäude, Fuhlsbüttel, Friedrich Dyrssen und Peter Averhoff, 1928), “Betontreppe mit Beleuchtung” (links) und “eine der gewendelten Betontreppen” (rechts) (Bildquelle: Moderne Bauformen, 1932, Februar, S. 67)