In den kommenden Monaten wird die RAG Montan Immobilien den 69 Meter hohen Stahlbetonturm und einige Nebengebäude des 1957-60 eingerichteten Schacht 7 der Zeche Auguste Victoria in Marl abreißen. Am 18. Dezember 2015 wurde das Bergwerk nach 116 Jahren geschlossen – als vorletzte Zeche des Ruhrgebiets. Der Abriss des nicht denkmalgeschützten Baus ist Bestandteil des Abschlussbetriebs-planverfahren (ABP) im Auftrag der RAG Aktiengesellschaft, um das Bergwerksgelände für die Nachfolgenutzung vorzubereiten: In Abstimmung mit der Stadt Marl wird in den kommenden Jahren auf dem über 40 Hektar großen Areal das Gewerbe- und Industriegebiet gate.ruhr entstehen. Der Abriss des Schachtturms und der angeschlossenen Bauten inklusive vorangehender Dekontaminations- und Gefahrenabwehrmaßnahmen soll im Sommer 2023 abgeschlossen sein.

Schon seit einiger Zeit wird um etliche Gebäude der in Marl und in Haltern am See befindlichen einstigen Zechengebäude gefeilscht: Der in Haltern stehende Schacht 8 wurde vergangenes Jahr zum Unwillen der Stadt vorläufig unter Schutz gestellt. Im ebenfalls geschützten Schacht 4 in Marl ist ein Bergbaumuseum untergebracht. Auch die Fördertürme der verfüllten Schächte 1 und 2 stehen in der städtischen Denkmalliste. Viele andere Bauten von der Kaiserzeit bis in die 1980er stehen potentiell vor dem Abriss. Schacht 7, der nun fällt, war vor 2007 Kulisse einer Folge der RTL-Actionserie “Alarm für Cobra 11”, und die Zeche Auguste Victoria ist auch Teil der Route Industriekultur des Regionalverbands Ruhr. (db, 30.4.22)

Marl, Auguste Victoria Schacht 7 (Bild: Sven Mense)

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