Abriss ist von gestern, soweit ist sich die Fachwelt einig, denn Ressourcenschonen ist der beste Klimaschutz. Doch leider sieht die Realität immer noch anders aus. In den meisten Fällen wird lieber abgerissen als fantasievoll umgebaut. Besonders schmerzhaft wird das bei Kirchenbauten spürbar. Denn durch ihre sinkende Finanz- und Mitgliederstärke sehen sich die beiden großen christlichen Konfessionen dazu gezwungen, ihren Baubestand zur Disposition zu stellen. Aktuell überschlagen sich die Nachrichten zu abgerissenen oder vom Abriss bedrohten Kirchen. Doch mit jedem dieser Bauten verlieren wir wertvolle Kulturdenkmale (häufig samt kunstvoller Ausstattung), gehen uns kostbare öffentliche Räume verloren.

Daher haben sich die Roten Liste des Deutschen Verbands für Kunstgeschichte und das moderneREGIONAL-Projekt invisibilis zusammengetan, um auf die Verluste hinzuweisen. Das passt gut zusammen, legen doch beide Initiativen – beide Trägerinnen des Denkmalschutzpreises – den Finger in die Wunde: Seit 2020 dokumentiert die Rote Liste ausgewählte Abrisse und verlieht für besonders haarsträubende Fälle medienwirksam die Goldene Abrissbirne. Seit 2016 dokumentiert invisibilis Veränderungen in der modernen Kirchenlandschaft, von der Open-Access-Datenbank mit gut 2.000 Einträgen bis zum eigenen Podcast. Gemeinsam sammeln wir in diesem Sommer Daten zu abgerissenen und abrissbedrohten Kirchen. Helfen Sie uns, verlorene Bauten wieder sichtbar zu machen und dem Kirchensterben entgegenzuwirken. Posten Sie Ihr Beispiel mit dem Hashtag #kirchenabriss oder senden Sie eine Mail an k.berkemann@moderne-regional.de. (kb, 26.5.24)

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Berlin, Zufluchtskirche (Bild: Gunnar Klack, 2019)

Berlin-Spandau, Zufluchtskirche (1967, Bodo Fleischer), die geplante Umnutzung zum Quartierszentrum wird nicht umgesetzt – zum Jahreswechsel 2023/24 wurde die Kirche abgerissen, um an ihrer Stelle ein neues Quartierszentrum zu errichten (Bild: Gunnar Klack, 2019)

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