120 Meter Sichtbeton auf Stützen – das Landesbehördenhaus in Bonn umfasst über sechs Geschosse und zwei Innenhöfe hinweg ein ehrgeiziges Raumprogramm. Neben Büro- und Versammlungsräumen finden sich hier eine Turnhalle, Gymnastikräume und eine ehemalige KFZ-Werkstatt. Der brutalistische Bau entstand 1975 nach den Entwürfen des Planungsrings Bonner Architekten, zu dem Ernst van Dorp, Rolf Altmann, Kurt Kleefisch und Eberhard Rüttgers gehörten. Das Ensemble, das lange das Polizeipräsidium beherbergte, sollte in den Folgejahren umfangreich erweitert werden, u. a. für das Finanzministerium, was allerdings nicht mehr umgesetzt wurde. Schließlich folgte 1991, über eine Glasfuge angeschlossen, ein kleinerer Erweiterungsbau. Seit 1975/77 ist im nördlichen Innenhof zudem eine Wasser-Licht-Stele des Künstlers Günter Ferdinand Ris zu sehen.

Doch seit mehr als 10 Jahren steht das Ensemble leer, einer der Gründe lag im Umzug der Bundeshauptstadt nach Berlin und dem damit schwindenden Bedarf. Nach dem Abriss des bestehenden Gebäudes sollen hier neue Wohnungen und zwei Hochhäuser entstehen. Ebenso ist von gemeinschaftsstiftenden Einrichtungen die Rede, wie Schule und Kindergarten, Frei- und Grünflächen, aber auch Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie. Dafür hat die Stadt Bonn geplant, dem Land das Areal abzukaufen. Im Hintergrund steht auch der Gedanke, hier eine Ausweichfläche für das Bonner Stadthaus vorzuhalten. Diskutiert wird u. a., ob die höher als erwartend ausfallenden Abrisskosten für das Landesbehördenhaus noch einmal zu einer Nachverhandlung des Kaufpreises führen sollten. Diese Planung für das rund 52.000 Quadratmeter große Areal erfolgen in einem weiteren Rahmen, in der Umstrukturierung des Bundesviertels. (kb, 27.6.22)

Bonn, Landesbehördenhaus (Bild: © Axel Kirch, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons)

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