Es wird düster, aber auf die gute Art: Mit „Akira“ hat sich die Tchoban Foundation in diesen Wochen eine dystopische Vision der Architektur vorgenommen. 1988 bot dieser japanische Kult-Animationsfilm alles, was ein Cyberpunk-Bodyhorror-Herz höher schlagen ließ. Nach dem obligatorischen atomaren Supergau samt Drittem Weltkrieg war Tokyo wieder da, aber in soziale Gegensätze und Kämpfe verwickelt. Konkurrierende Gangs, übernatürliche Kräfte, Gedankenkontrolle, Motorräder und am Ende das aufscheinende neue Universum wurden in stilvollen Bildern zu einer Filmgeschichte verknüpft. In der Tradition von „Akira“ entstanden nicht nur Magna-Comics und Videospiele, sondern auch weitere Filmprojekte in diesem Stil. In den 1990er Jahren sollte der Siegeszug des japanischen Anime seinen Höhepunkt erreichen.

In Berlin steht nun der urbane Hintergrund des Films, die dystopische Stadt Neo Tokyo, im Mittelpunkt einer Ausstellung. Die Präsentation „Akira – Die Architektur von Neo Tokyo“ zeigt die originalen Hintergrundmalereien aus der Animation des Science-Fiction-Klassikers und ist noch bis zum 4. September 2022 im Berliner Museum für Architekturzeichnung zu sehen. Damit werden 59 originale Produktionshintergründe, Layout-Zeichnungen, Konzeptentwürfe und Imageboards – teils zum ersten Mal überhaupt – zugänglich gemacht, die für die Gestaltung von Neo Tokyo im Animationsfilm zum Einsatz gekommen waren. Die Präsentation zeigt Werke von Toshiharu Mizutani, der als Art Director der Produktion fungierte, und seinen Kollegen Katsufumi Hariu, Norihiro Hiraki, Shinji Kimura, Satoshi Kuroda, Hiromasa Ogura, Hiroshi Ōno, Hajime Soga, Tsutomu Uchida und Takashi Watabe. (kb, 28.6.22)

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