Zunächst waren die Veranstaltungsfläche und der Haupteingang abgesperrt, nun ist das ganze Museum zu: Das Gebäude des Industriemuseums Brandenburg kann aufgrund von Bauschäden derzeit nicht genutzt werden. Durch rostige Armierungen abgesprengte Betonteile der Hallendecke wurden zur Gefahr. Die Stadt Brandenburg an der Havel sagte nun organisatorische und finanzielle Unterstützung für das Industriemuseum zu. Oberbürgermeister Steffen Scheller äußerte sich gegenüber dem Portal Meetingpoint Brandenburg: “Unmittelbar nach Bekanntwerden der Schäden im Industriemuseum haben wir Kontakt zum Landesamt für Denkmalpflege aufgenommen. Wir waren uns schnell einig, dass zügig geprüft werden soll, welche Maßnahmen nötig sind, um diese zu beseitigen. Zudem hatte die Landesdenkmalbehörde auch eine finanzielle Beteiligung in Form von Fördermitteln in Aussicht gestellt. Dies zeigt, dass das Industriemuseum nicht nur für die Stadt ein wichtiges und geschätztes Stück Zeitgeschichte der Brandenburgerinnen und Brandenburger ist, sondern auch darüber hinaus im gesamten Land Brandenburg große kulturhistorische Bedeutung hat.” Kurzfristig konnten bereits die Kosten für das Gutachten des Schadens und erste Sicherungsmaßnahmen über das Förderprogramm „Denkmalhilfe“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur beantragt werden.

Das Industriemuseum befindet sich auf dem einstigen Gelände des Stahlwerks Brandenburg (SWB), das ab 1914 errichtet wurde und bis 1993 in Betrieb blieb. Das ursprüngliche Werk wurde 1945 demontiert, ab 1950 wurde das Areal neu bebaut. Unter der Leitung des Technischen Direktors Friedrich Franz wurde 1953 die zentrale Halle errichtet, die zehn Siemens-Martin-Öfen Platz bot. Technisch im Internationalen Wettbewerb nicht mehr konkurrenzfähig, wurde das Werk nach der Wende zuügig abgewickelt. Kurz nach der Schließung wurde Ofen XII, der letzte, 1967 neu erbaute und noch vorhandene Ofen, unter Denkmalschutz gestellt. Die Ofenhalle, inzwischen weitgehend entkernt und saniert, wurde an den Recyclingpark Brandenburg (Mebra) verkauft. Der Förderverein Stahlmuseum Brandenburg an der Havel e.V. pachtete den Denkmalsbereich und richtete in der Folgezeit das Industriemuseum ein. Wenn Sie zufällig ein paar Euro zu viel in Ihrem Portemonnaie entdecken, können Sie sich dort gerne melden und zum Erhalt des Museums beitragen! (db, 4.11.23)

Brandenburg, Industriemuseum 2014 (Bild: Kaeffchen Heinz, CC BY-SA 3.0)

Brandenburg, Industriemuseum 2014 (Bild: Kaeffchen Heinz, CC BY-SA 3.0)

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