Es sind leider immer die Momente der Bedrohungen, in denen die Erhaltung in den Blickpunkt gerät. So auch bei den Zeugnissen einer reichen Industriekultur, wie sie im Ruhrgebiet ab den 1960er Jahren langsam aus ihrer angestammten Nutzung fielen. Nach und nach taten sich Menschen zusammen, die Erinnerungen oder Werte mit diesen Bauten und Anlagen verbanden. 1969 wurde die Zeche Zollern zum ersten Industriedenkmal in Nordrhein-Westfalen, 1984 wurde der Begriff industrielles Erbe vom Europarat anerkannt. In den 1990er Jahren konnte so ein Teil der zweiten Welle stillgelegter Industrieanlagen aufgefangen und teils unter Schutz gestellt werden. Viele dieser Bauten fielen mit den Entwicklungen der Moderne zusammen, denn der durch den Stil verkörperte Fortschrittsoptimismus traf sich mit den Intentionen der Industriellen.

Vor diesem Hintergrund lädt die Moderne-Initiative DOCOMOMO vom 29. April bis zum 1. Mai 2022 zur 19. Deutschland-Tagung in die Zeche Zollverein (Halle 12, Essen) – es gelten coronabedingt besondere Anmeldekonditionen. Hier sollen zum einen die bislang gesammelten Informationen und Erfahrungen rund um das industrielle Kulturerbe gesammelt werden. Zum anderen geht es um einen Kassensturz, wie es nach der Euphorie der 1990er Jahre aktuell um diesen Denkmalbestand bestellt ist. Hier ist nicht zuletzt der Tagungsort selbst ein gutes Beispiel für den Erfolg, aber auch die bleibenden Herausforderungen dieser Bau- und Denkmalgattung. Für die Tagungsbeiträge wird nicht nur die architektonische oder denkmalfachliche Perspektive gewählt. Ebenso kommen Vertreter:innen aus Kunst, Marketing, Film und Musik zu Wort. Nicht zuletzt werden auch studentische Arbeiten zum Thema in den Mittelpunkt gerückt. (kb, 25.2.22)

Zeche Zollverein (Bild: Spyrosdrakopoulos, CC BY SA 4.0, 2014)

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