Beim Gang durch die neue Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum reibt man sich verwundert die Augen. Ja, das sind immer wieder dieselben paar Quadratmeter überteuerten Frankfurter Bodens, die hier in alten, neuen, anderen Fotos ausgebreitet werden. In aller Detailtreue führen Kurator Philipp Sturm und Ko-Kurator Moritz Röger mit “Die immer neue Altstadt” im versierten Galopp durch die Diskussionen, Planungen, Bauten, Abrisse und Wiederaufbauten der letzten rund 120 Jahre. Als würde der Weg durch die engen Gassen eben jener Altstadt führen, leitet die Ausstellungsarchitektur durch verwinkelte Bild- und Textwände. Immer wieder scheinen dazwischen Durchblicke zu großformatigen Stadtansichten auf. Ihnen gegenüber zitieren sich die Ausstellungsmacher in goldenen Lettern durch die Debatten der letzten Jahrzehnte. Noch 1973 witzelte die Frankfurter Allgemeine Zeitung, angesichts des neuen Betonbrutalismus am historischen Standort, von der “Trutzburg mit ein paar Blumentöpfen”. 2005 dann billigte der SPD-Vorsitzende Franz Frey den Bürgern 2005 “ein Recht auf Fachwerk” zu, während der Frankfurter Planungsdezernent Martin Wentz 2015 schlicht von “Disneyland” spricht. Die Ausstellung wird am 21. September 2018 um 19 Uhr eröffnet, ist anschließend bis zum 10. März 2019 zu besuchen. Natürlich gibt es ein reiches Begleitprogramm und einen opulent zu nennenden Katalog im Jovis Verlag. Und passenderweise findet sich das Hauptexponat, die neue neue Altstadt, nur wenige Gehminuten vom Museum entfernt. (kb/db, 21.9.18)

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