Viele der im Landratsamt Esslingen untergebrachten Behörden haben bereits gepackt und sind bereit für den Umzug in die Esslinger Innenstadt oder in die Außenstelle nach Plochingen. Die Tage des 1978 eingeweihten Hochhaus-Ensembles sind gezählt, denn an seine Stelle soll ein Neubau treten. Bereits 2018 wurde das Neubauvorhaben diskutiert, doch das Projekt war nicht unumstritten. Noch 2020 hatte sich eine Online-Petition aus ökologischen, städtebaulichen und finanziellen Gründen gegen den Abriss ausgesprochen. An der Spitze der Protestgruppe steht der lokale Bildhauer Wolfgang Klein. Seine dreiteilige Stahlplastik „Landschaft im Raum“ ist fester Teil der Architektur, und um deren Zukunft der Künstler schon 2019 fürchtete. Im selben Jahr hatte der Landkreis seit Konzept für den Umzug der rund 500 angesammelten Kunstwerke vorgestellt, von der wandfüllenden Stahlinstallation bis zum Bronzebrunnen. Darüber hinaus wurden Umwelt, Städtebau und Finanzen als Argumente gegen den Abriss ins Feld geführt.
Alle Proteste blieben vergebens: 2021 beschloss der Kreistag endgültig den Abriss und Neubau – mit Kosten von 174 Millionen Euro für 675 Arbeitsplätze. Zudem ist eine Dependance für rund 220 Personen in Plochingen geplant. Der Neubau am gleichen Standort wird vom Büro BFK-Architekten verantwortet. Hier spricht man von einem nachhaltigen Konzept, in dem Baustoffe wiederverwertet und die Räume mit Fotovoltaik und Wasserpumpe klimagerecht betrieben werden sollen. Mit dem Abriss des jetzigen Landratsamts will man 2022/23 beginnen, die neuen Räume sollen 2025/26 bezugsfertig sein. Dem nahegelegenen Alicensteg ist es bereits an den Kragen gegangen. (kb, 2.2.22)