Im Interview mit dem NDR benennt die neue Eigentümerin der Hamburger Gänsemarktpassage aktuell den Abrisstermin: den September diesen Jahres. An der Stelle des sog. Englischen Stalls, einer ehemaligen Reitschule, wurde die Passage von 1976 bis 1979 errichtet nach den Entwürfen des Büros Graaf, Schweger und Partner, damals für die Hamburg-Mannheimer Versicherung. Sie gehörte zu einer ganzen Reihe von viel beachteten Passagebauten in der Hansestadt in den 1970er und 1990er Jahren, von der Alten Post (1971) bis zum Levantehaus (1997), die neues Leben in die Innenstadt bringen sollten. Nicht alle von ihnen werden eine (denkmalgeschützte) Zukunft haben wie das Hanse-Viertel (1980). Für die Gänsemarktpassage sah es nach der letzten Sanierung von 2001 eigentlich nach einer geregelten Zukunft aus.

Doch 2019 erwarb SIGNA Real Estate die Passage – rasch soll sich danach das Verhältnis zwischen Eigentümerin und Mieter:innen abgekühlt haben, mit Corona wurde diese Entwicklung noch beschleunigt. Ende März 2022 wurde die Passage geschlossen. Man habe, erklärte die Eigentümerin gegenüber dem NDR, sorgfältig die Möglichkeiten für einen Umbau oder zumindest einen Teilerhalt erwogen. Doch am Ende könne man die neuen Nutzungen nicht in den alten Abmessungen unterbringen, zudem sei die Haustechnik längst veraltet. Als Neubau plant der Investor eine buntere Funktionsmischung – neben Läden sollen auch Büros, kleine Manufakturen und Handwerksbetriebe eine Chance bekommen. Ergänzend sollen 22 Wohnungen dafür sorgen, dass es nicht an Laufkundschaft fehlt. Eine Planung des Büros BIWERMAU sieht drei miteinander über Innenhöfe verbundene Gebäude vor. Nun hat die SIGNA Real Estate den Abrissantrag bei der Stadt eingereicht – nur die Neubaugenehmigung steht noch aus. (kb, 10.8.22)

Hamburg, Gänsemarktpassage (Bild: Stauro1, CC BY SA 3.0, 2006)

Hamburg, Gänsemarktpassage (Bild: oben: hh oldman, CC BY SA 3.0, 2013; unten: Stauro1, CC BY SA 3.0 oder GFDL, 2006)

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