Der Denkort Bunker Valentin als zentraler Lern- und Erinnerungsort des Landes Bremen erhält im kommenden Jahr 1,8 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt als Förderung. Dies ist das Ergebnis der Bereinigungssitzung des Haushalts- und Finanzausschusses, wie die Stadt Bremen in einer Pressemitteilung veröffentlichte. Die Landeszentrale für politische Bildung als Trägerin des Denkorts erhalte so die Möglichkeit, die 2015 eröffnete Gedenkstätte weiterzuentwickeln. Dr. Thomas Köcher, Leiter der Landeszentrale, dankt den Bremer Bundestagsabgeordneten für ihr Engagement: „Die Bewilligung zusätzlicher Bundesmittel ist auch eine Wertschätzung für die bisher geleistete Arbeit.“ Gleichzeitig betont er die Notwendigkeit, Orte wie den Denkort Bunker Valentin gerade in Zeiten des Erstarkens autoritärer Gesellschaftsvorstellungen in allen Bereichen zu stärken: „Diese Orte und auch der Bunker „Valentin“ sind materielle Beweise für Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Namen von Rassismus, Antisemitismus und Nationalismus. Sie als Lernorte zu stärken, ist ein wichtiger Beitrag zur Stärkung von Demokratie, Pluralismus und Toleranz.“

Der Bunker Valentin ist die Ruine einer U-Boot-Werft der deutschen Kriegsmarine aus dem Zweiten Weltkrieg. In den Jahren 1943 bis 1945 wurden zum Bau tausende von Zwangsarbeitern aus ganz Europa eingesetzt: Zivilarbeiter ebenso wie Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge. Mehr als 1600 von ihnen starben während der Bauarbeiten. In dem Gebäude sollten U-Boote des Typs XXI in Sektionsbauweise gebaut werden. Es handelte sich um das größte Rüstungsprojekt der Kriegsmarine. Der Bunker wurde bis 1945 etwa zu etwa 95 Prozent fertiggestellt. Mit einer Grundfläche von 35.375 Quadratmetern ist er der größte freistehende Bunker in Deutschland und nach der U-Boot-Reparaturwerft Brest in Frankreich der zweitgrößte in Europa. Ein Teil des Bunkers wurde von 1960 bis 2010 von der Bundeswehr als Teildepot des Wilhelmshavener Marinematerialdepots genutzt. Von 2011 bis 2015 wurde dieser Teil zur Gedenkstätte mit Besucherzentrum umgebaut. Seit 2005 steht die Gesamtanlage unter Denkmalschutz. (db, 23.11.22)

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