Losgelöst von kurzfristigen Interessen ist es eine der Kernaufgaben des Schweizer Heimatschutzes, gesellschaftliche Diskussionen zur nachhaltigen Entwicklung der gestalteten Umwelt anzustoßen. Dazu gehören auch Fragen zum Umgang mit dem baulichen Erbe jüngsten Vergangenheit – und die Schweizer Baukultur im letzten Viertel des vergangenen Jahrhunderts ist in der Tat außerordentlich vielfältig und qualitätsvoll. Bis heute ist diese Zeitperiode erst wenig erforscht, und bei den Eidgenossen läuft es wie in Deutschland: Die Bauzeugnisse jener Zeit befinden sich längst mitten in einem Transformationsprozess. Zu viele drohen teilweise sang- und klanglos zu verschwinden. Mit einer explorativ und diskursiv angelegten Kampagne will der Schweizer Heimatschutz einen Beitrag zum Verständnis und zur Wertschätzung der Ära von 1975-2000 leisten und den fachlichen Diskurs unterstützen. Als erstes Kampagnenelement wurde der Instagram-Kanal @archimillennials aufgeschaltet.
Hier und auf @heimatschutz_patrimoine präsentiert der Schweizer Heimatschutz ausgewählte Beispiele der Schweizer Baukultur dieser Zeit.Und hier bietet sich in der Tat eine baukulturellen Entdeckungsreise durch die späte Moderne und – natürlich – die Postmoderne. Neben leicht zu übersehenden Bauten finden sich urbane Highlights wie die „Titanic II“ (kein Witz!) in Bern, errichtet von 1993-95 nach Plänen von Rudolf Rast und Christian Furter. Wer mag, kann dem Heimatschutz folgen und auch seine eigenen Schweizer Favoriten mit dem Hashtag #archimillennials! posten. Der Startschuss zur Lancierung des Themas Baukultur 1975–2000 erfolgte mit der Ausgabe 3/2022 der Mitgliederzeitschrift Heimatschutz/Patrimoine. Zum Thema gibt es hier den Artikel „Die nächste Generation Baudenkmäler“. (db, 21.11.22)