Dass Kirchenbauten unter Druck sind, ist nicht neu. In der Stadt stehen sie scheinbar zu dicht, auf dem Land fehlen vielerorts die (christlichen) Menschen dazu. Doch aktuell spitzt sich die Situation an mehreren Fronten zu. In Nordrhein-Westfalen wurde am 16. Februar die erste Lesung der seit Monaten umstrittenen “Denkmalschutzgesetz-Novelle” durch den Landtag gebracht. Ab sofort wird in den Ausschüssen beraten. Die einen begrüßen das erhöhte Tempo dieses Verfahrens als Öffnung für mehr Klimaschutz, da z. B. Photovolatiak-Anlagen leichter umgesetzt werden sollen. Die anderen fürchten eine Entmachtung der Fachbehörden sowie eine Gefahr vor allem für die jungen und kirchlichen Denkmale. Denn käme der Gesetzesentwurf durch, könnten die kirchlichen Stellen bei einer Unterschutzstellung ihrer Immobilien direkt das Ministerium anrufen und die Entscheidung durch eine speziell besetzte Kommission herbeiführen. Eine Entwicklung, gegen die sich ein prominent besetztes Bündnis online mehr als 24.00 Stimmen gesammelt hat.


In Brandenburg ringen die Expert:innen um die Zukunft der insgesamt 1500 Dorfkirchen. Im vergangenen Herbst tagte man zu diesem Thema unter dem Motto „Dorfkirchen – geliebt, aber akut bedroht“ in Prenzlau. Nun haben die Veranstalter – die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, der Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V. und als Kooperationspartner der Förderverein Baukultur Brandenburg e. V., das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege, das Archäologische Landesmuseum und die Brandenburgische Architektenkammer – ihre Ergebnisse in acht Thesen vorgelegt. Demnach hängt die Zukunft eines Ortes und seiner Kirche eng zusammen. Nur eine gute Nutzung könne den Erhalt dieser Bauten dauerhaft sichern, wofür sie geöffnet und mit Partner:innen zusammen bespielt werden müssen. Dafür will man gemeinsam planen und – kurze Atempause – optimistisch in die Zukunft schauen. Diese Art von ‘Sonderrechten’ wäre auch für Nordrhein-Westfalen ein guter Neuansatz. (kb, 28.2.22)

Essen-Stoppenberg, St. Anno, abgegeben an eine serbisch-orthodoxe Gemeinde (Bild: wiki05, PD, 2008)

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