Modern, irritierend, umstritten. Wohl kaum ein Bauwerk der 1970er Jahre hat das Zentrum Aachens so nachhaltig verändert wie der brutalistische Bushof. Ende September 1973 eröffnet, kann das außergewöhnliche Gebäude retrospektiv betrachtet als Kind seiner Zeit gelten: ein multifunktionaler Bau, bei dem Beton nicht nur zur Konstruktion, sondern auch für die Oberflächenoptik Verwendung fand – in Verbindung mit seiner skulpturalen Formensprache eine Verunsicherung des allgemeinen Geschmacksempfindens. Dennoch, der Bushof war und ist das imposante Statement einer neuen Architektur, entworfen wurde er von Siegfried Reitz und Willy Frings. Von Anbeginn war das Gebäude ein dankbares Objekt für Fotografen. Dabei spielte weniger die (bis heute umstrittene) Ästhetik eine Rolle, als vielmehr seine Unangepasstheit im urbanen Kontext.

Mit etwa 50 Arbeiten der beiden in Aachen lebenden Fotografen Achim Ferrari (*1950) und Andreas Herrmann (*1954) zeigt die Volkshochschule Aachen nun bis 4. Februar 2024 die Ausstellung “Der Aachener Bushof im Fokus der Fotografie. Bilder von 1973-2023.” Ferrari und Herrmann dokumentieren mit ihren Bildern in einer Art Zeitreise entlang des Gebäudes und seiner sich ändernden Funktionen eindrücklich, was ursprünglich war, was hätte sein sollen und was daraus geworden ist. Unabhängig voneinander rückten die beiden Bildkünstler das Gebäude in den Fokus ihrer Kameras, Ferrari hauptsächlich in den frühen 1980er Jahren, Herrmann über einen längeren Zeitraum, wie die letzten Arbeiten von 2023 zeigen. (db, 9.11.23)

Aachen, Bushof (Bild: EveryPicture via Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0)

Aachen, Bushof (Bild: EveryPicture via Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0)

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