Unter Österreichs Architekt:innen wurde bisher nur Hans Hollein mit dem renommierten Pritzker-Preis ausgezeichnet. Im Kreis anderer Avantgardisten wie Friedensreich Hundertwasser und Arnulf Rainer war Hollein mit dem Image des ideenreichen Avantgardisten gestartet. Schon Mitte der 1960er Jahre hob er mit seiner ikonischen Fassade des Kerzengeschäfts Retti in der Wiener Altstadt selbstbewusst die Grenzen von Design und Architektur auf. Bis zu seinem Tod im Jahr 2014 arbeitete er nicht nur mit großem Eifer an seinen Werken, sondern auch an seinem Nachruhm. Entsprechend übermächtig hat er sich als Architekt und Architekturtheoretiker, als Bildhauer, Ausstellungsmacher und Designer – manchmal mehr für seine prägnante Persönlichkeit denn für sein Werk – in den österreichischen Kunstdiskurs eingeschrieben.

Knapp zehn Jahre später nähert sich das Architekturzentrum Wien (Az W) dem Großmeister nun aus zeitgenössischer Perspektive. In der Ausstellung “Hollein Calling. Architektonische Dialoge” wird sein Schaffen anhand von Fotografien, Modellen, Prototypen, Dokumenten und Zeichnungen daher den ausgewählten aktuellen Projekten von 15 europäischen Architekturbüros assoziativ gegenübergestellt. Die historischen Exponate, viele von ihnen damit erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich, stammen aus dem “Archiv Hans Hollein, Az W und MAK“. Damit will das Kurator:innenteam eine unbekannte Seite Holleins zeigen und ihn zugleich neu in den heutigen Diskurs einbeziehen. Die Ausstellung wird im Az W vom 21. September 2023 bis zum 12. Februar 2024 gezeigt, begleitend erscheint ein gleichnamiges Buch. (kb, 18.8.23)

Hans Hollein, Kerzengeschäft Retti, Kohlmarkt 8 bis 10, Wien, 1964–1965, Arbeitsmodell Portal (Bild: Archiv Hans Hollein, Az W und MAK, Wien, © Architekturzentrum Wien, Sammlung)

Hans Hollein, Kerzengeschäft Retti, Kohlmarkt 8 bis 10, Wien, 1964–1965, Arbeitsmodell Portal (Bild: Archiv Hans Hollein, Az W und MAK, Wien, © Architekturzentrum Wien, Sammlung)

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