In Köln ärgert man sich gerade: Es wird zu viel abgerissen. Und damit es beim Ärgern nicht bleibt, hat sich heute die initiative.umbau gegründet – „ein Zusammenschluss von Menschen aus der Stadtgesellschaft“. Gefordert wird ein Abriss-Stopp und der Erhalt von Gebäuden in Köln. Anlass sind die zunehmenden Abrisse von Bauten in öffentlicher Hand, z. B. vom Justizzentrum, vom Campus Deutz der TH Köln, von vielen städtischen Schulen und möglicherweise bald von der Zentralbibliothek. Dabei strebt die Stadt eigentlich bis 2023 eine Klimaneutralität an. Ziel der Initiative ist es deshalb, zum Umdenken anzuregen und weitere Gebäudeabrisse zu vermeiden. Dabei könnten Zwischennutzungen ebenso hilfreich sein wie eine Kreislaufwirtschaft von Baustoffen und eine gemeinwohlorientierte Planung künftiger Projekte.
Um den Erhalt in den Mittelpunkt zu rücken, will man in einen Dialog mit der Politik und mit der Stadtgesellschaft treten. Auftakt der initiative.umbau ist ein Offener Brief an die Stadt, der im Appell gipfelt: „die Gemeinwohlorientierung ernst zu nehmen und die Vorbildfunktion der Stadt Köln für eine nachhaltige Entwicklung der gesamten Region aktiv zu gestalten und zu leben“. Teil der im Aufbau befindlichen Projektseite ist bereits eine kleine „Rote Liste“ bedrohter Kölner Bauten. Der nächste konkrete Termin findet am 23. August 2023 um 19 Uhr statt: Die Reihe „Politik im Dialog“ startet in der Karl-Rahner-Akademie in Köln (Jabachstraße 4-8 in 50676 Köln). (kb, 17.8.23)